Das könnte man auch vom HBV meinen. Rein äußerlich und aus der Sicht eines eher passiven Mitglieds betrachtet ruht das Vereinsleben nämlich weitestgehend. Bedingt durch die Corona-Pandemie können viele der üblichen Aktivitäten zur Zeit nicht stattfinden. Kein lebhafter Betrieb im Heimathaus, in den Werkstätten und auf dem Hofgelände, die Treffen unserer Interessengruppen fallen aus und selbstVorstandssitzungen finden manchmal nur in Notbesetzung statt, wichtige Mitteilungen werden vornehmlich digital als E-Mail und über Whatsapp ausgetauscht, sogar die Mitgliederversammlung musste notgedrungen ins Jahr 2021 verschoben werden. Und trotzdem: der Verein lebt! Manche Tätigkeiten wurden an häusliche Schreibtische verlagert, Außenaktionen finden nicht mehr in Gruppenstärke, sondern nur unter Beteiligung sehr weniger Personen oder alsEinzelaktionen statt.
Lobenswert ist in diesem Zusammenhang und bei denbestehenden Beschränkungen die Tätigkeit einiger Mitglieder der Dienstagsgruppe unserer Handwerker, die sich weiterhin der Pflege der Außenanlagen annehmen. Dank gebührt auch Damen der Kreativgruppe, die sich, durch intensive Zuarbeitund mit Hingabe weiter um die Herstellung, Bereithaltung und den Vertrieb unserer Verkaufsartikel kümmern, sei es für den Verkaufstisch, in Werbeständen und auch bei besonderen Aktionen ( z. B. Soziales Kaufhaus, Adventszauber) außer Haus.
Bereits im Frühjahr wurde auf dem Rasen hinter unserem Backhaus relativ unbemerkt in einer Zwei-Mann-Aktion ein ortsfestes Schachspielfeld angelegt, dessen gebührliche Einweihung leider Corona-bedingt erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden kann.
Die Autorengruppe der Aschendorfer Heimatblätter hat viele Stunden intensiver häuslicher Arbeit darauf verwendet, mit der inzwischen 57. Ausgabe auch diesmal wieder ein interessantes und lesenswertes Heft herauszubringen, das fast 80 Seiten umfasst und unseren Vereinsmitgliedern in diesen Zeiten vielleicht auch zur Aufmunterung dienen und etwas Ablenkung verschaffen kann, während die Tagespresse das Dauerthema Corona bedient.
Ein beträchtliches Stück öffentlich „unsichtbarer“ Arbeit leistete auch eine kleine, dreiköpfige Projektgruppe, die sich in einer Vielzahl wöchentlicher Treffen mit der Vorbereitungund Gestaltung der seit September auf der Tenne des Heimathauses laufenden Handpuppenausstellungbeschäftigte und ihr zu einem guten Start verhalf. Die Ausstellung, bei der erstmals die eigens angeschafften, modernen Ausstellungsvitrinen eingesetzt werden, leidet allerdings unter den unter Corona-Einschränkungen und besonders der angeordneten Museenschließung. Ein eigens für die Aschendorfer Bürger verfasstes und in Szene gesetztes Handpuppenspiel zum „Aschendorfer Hahnenstreit“, einer tatsächlichen, lustigen und skurrilen Begebenheit aus den 60-er Jahren d. v. Jh. konnte so nicht einmal vor Publikum aufgeführt werden, was aber bei nächstbester, passenderGelegenheit nachgeholt werden soll.
Verdient hier erwähnt und hervorgehoben zu werden hat auch das Storchennest-Projekt, bei dem im wesentlichen ein Vereinsmitglied unter erheblichem Zeitaufwand und mit der nötigen Fachkenntnis ein aufwendig konstruiertes und mit moderner Technik ausgestattetes Nest errichtet, das der Ansiedlung eines Storchenpaares auf dem Heimathof dient, wobei die angebotene Ausstattung jedenfalls keine Wünsche offen lässt und die Standards des sozialen Wohnungsbaus für Störche deutlich übertreffen dürfte.
Abschließend sei ein Projekt erwähnt, in dem es um die Ansiedlung und Erhaltung alter, heimatlicher Obstsorten geht, und das in Kooperation mit dem Verein „Papenburger Baumfreunde e. V.“ erst in den letzten Tagen auf den Weg gebracht wurde. Dabei wurden zwei zarte Bäumchen alter heimischer Apfelsorten an prominenter Stelle des Heimathofs gepflanzt, denen wir ein gutes Wachstum wünschen.
Hans-U. Feller, im November 2020