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Frohe Ostern

Coronazeiten – halbernst betrachtet

Eine Krise ohne Vorbild hat die ganze Welt kalt erwischt.

Ansichten, Beobachtungen und Einsichten aus allgemeiner und lokaler Sicht

– Coronazeiten eröffnen neue Erfahrungen: Der z. Zt. propagierte „Schwiegermutter“-  

 Abstand von 1,50 m kann auch wörtlich genommen hilfreich sein!

– Politischer Parteienstreit ist plötzlich wie weggeblasen, unddie Politiker tun das, 

  wofür sie gewählt sind: regieren! Umfragen zeigen, siemachen das sogar zur Zufriedenheit 

  der meisten Bürgerinnen und Bürger.

– Durch die Einschränkung der Sozialkontakte und den ungewohnten Wegfall von   

  Veranstaltungs- und anderen Terminen entdecken viele Menschen das angenehme Gefühl  

  der Entschleunigung neu oder wieder.

– Der in Erinnerung an Kriegszeiten längst überholt geglaubte Spruch: „Not schweißt   

  zusammen!“, erlangt plötzlich neue Aktualität

– Allerorten freuen sich nicht nur Bürgermeister über das Wiedererwachen eines schon auf 

 dem Rückzug geglaubten Gemeinschaftsgefühls!

– Social Media ist für die Großeltern auf einmal nicht nur überflüssiger Technikkram, 

  sondern geradezu ein Segen zur Aufrechterhaltung der Kommunikation mit den 

  technikaffinen Enkelkindern.

– Findige Leute verstehen es sogar, aus der Corona-Not eine Tugend zu machen: 

  So hatte ein Unternehmer die Idee, seinen Betrieb auf die Produktion von Plastik-

  Schutzscheiben als Niesschutz für den Theken- und Kassenbereich umzustellen – und findet 

  in der entdeckten Marklücke reißenden Absatz!

– Bedenke: In jeder Krise liegt auch eine Chance!

– Nationale Verhaltensunterschiede geben allerdings auch zu denken und beschäftigen auch  

 die Psychologen: Franzosen horten Rotwein, Deutsche hingegen Klopapier. Was sagt uns 

 das?

– Leider plagen auch unnötige Sorgen die Nation: Draußen vom Aldi komm’ ich her, ich muss 

 euch sagen, die Regale sind leer.

– Koronazeiten machen kreativ: WC-Rollen als Backerzeugnisse mit Marzipanumhüllung!  

– Nicht alles wörtlich nehmen: Einige Gesundheitsexperten sagen, es reiche, Handschuhe 

 und Mundschutz zu tragen, wenn man nach draußen geht. „Das habe ich gemacht. Aber die     

 anderen hatten auch noch Hose und Pullover an“, berichtet ein junger Mann.

– Geschlossene Friseursalons beflügeln Do-it-yourself-Friseure – aber beim Anblick mancher 

  Ergebnisse versteht man, warum das Friseurhandwerk ein Ausbildungsberuf 

  ist und auch bleiben sollte!

–  Nie waren die Hände sauberer als in Coronazeiten!

– Fast kein Schulkind ärgert sich über die unerwarteten Corona-Ferien! Genervt ist nur der  

   diesjährige Abi-Jahrgang. Im föderalen Bildungswesen bestand Unsicherheit über den   

   Prüfungsbeginn und situationsbedingt wurde sogar über ein sog. Corona-Abitur (ohne 

   schriftliche Abiturprüfung) diskutiert. Letzteres wiederumerinnert an Kriegszeiten, in 

   denen es nach dem II. Weltkrieg ein sog. Notabitur gab.

– Eine andere Krisenerfahrung ist, dass die Marktwirtschaft und ihre Bindung an das von 

  Angebot und Nachfrage bestimmte Preisprinzip weiter erstaunlich schnell und gut 

  funktionieren: Einerseits kosten Atemschutzmasken plötzlich(mindestens) das Doppelte, 

 sofern sie überhaupt zu haben sind, rufen sogar Diebe auf den Plan und sind plötzlich  

 eBay- und Schwarzmarkthits. Andererseits bewegt sich der Ölpreis auf einen historischen  

 Tiefstand zu und sorgt so bei Autofahrern und Hausbesitzernmit Heizölbedarf für    

 glänzende Augen. 

– Freundliche Hinweise wie „Ihren Husten hätten Sie aber zu Hause lassen können!“, finden 

  nicht immer den ungeteilten Beifall der Mitmenschen. 

– Intellektuelle Problembewältigung geht auch: Im Zimmer ein Flügel, darauf bis an die  

 Decke gestapelte Konservendosen: „Früher war das unser Musikzimmer, jetzt ist es unser 

 privates Konservatorium.“  

– Die überaus sinnige und in der Wahl des Tagungsortes gerade noch rechtzeitig korrigierte  

  Entscheidung Papenburgs, die Politik (Sitzung des Stadtrats)ins Theater (!) zu verlegen

  zeigte, dass der Bürgermeister zum Ende seiner Amtszeit auch ein Herz für karnevalistische  

  Späße und Redenschreiber entwickelt.

–  Corona formt sogar Gutmenschen, und das sogar dort, wo man sie gar nicht erwartet hätte.

   Passiv und bequem auf dem Sofa sitzend helfen sie durch bloße Kontaktvermeidung mit,

   Leben zu retten! Nie war eine gute Tat, die sonst zumeist an Aktivität gekoppelt und eher 

   mühsam ist, einfacher und bequemer möglich!

– Verkäuferinnen in Bäckerläden und Supermärktenavancieren in der Krise hierarchisch 

  unversehens zu umworbenen „systemrelevanten Mitarbeiterinnen“, nur leider (noch) nicht 

  in der Bezahlung.

– Seit es Corona gibt, scheinen andere Krankheiten plötzlich wie weggeblasen, 

– Ironische Witze als kreative Problembewältigung in schwieriger Zeit: Durchsage des   

  Flugkapitäns an die Passagiere: „Bin im Homeoffice.“

– Auch die Themenvielfalt in den Medien beeindruckt: Corona, Corona und noch mal 

  Corona…! Da stellt sich die Frage, ob der aus Schulzeiten in Erinnerung gebliebene 

  wohlgemeinte Lehrerratschlag, sich auf ein Thema zu konzentrieren, wirklich so strikt 

  gemeint war und zu beherzigen ist.

– Plakatspruch zur Kontakteinschränkung: Bring’ Corona nicht zur Oma.

– Simpel wie genial: Der Papenburger Gabenzaun!

–  Fragwürdiger Einfall: Bäcker verkauft Corona-Pralinen.

– Hilfsbereitschaft überall: Futterspenden für in Corona-Not geratenen Wanderzirkus.

– Steigende Wertschätzung: Einmalprämien für Pflegekräfte im Gespräch!

– Die allen Menschen zuzubilligende gute Absicht, ihrErdendasein ebenso zu beschließen, 

  hat den Verzicht auf den sonst obligatorischen Beerdigungskaffee und die dadurch mit 

  verursachten herben Umsatzrückgänge der Gastronomie sicher nicht im Sinn. Und der nur    

  noch in spärlichster Begleitung statthafte letzte Weg ruft mir eine früher oft von der 

  Großmutter vernommene Lebensweisheit in den Sinn „Der Mensch kommt allein, und er 

  geht allein!“ Möge der Empfang im Himmel umso freundlicher sein!

– Und zum Schluss noch eine zweifelsohne tröstliche undzudem hoffnungsfroh stimmende

  Nachricht: Nicht nur bei Stromausfällen steigen später die Geburtenzahlen!

– Und für die Kinder sei noch darauf hingewiesen: Osterhasen können sich mit dem  

  Coronavirus weder anstecken noch ihn übertragen, weil sie schon immer auf den  

Sicherheitsabstand achteten und deshalb beim Eierverstecken so selten gesehen werden.  

 Die Osterhasen sind auch in diesem  Jahr unterwegs!  

Bleiben Sie, liebe Leserin und lieber Leser, auch wenn die persönliche Freiheit z. Zt. aus gutem Grund sehr eingeschränktist, vor und trotz allem gesund und möglichst auch bei guterLaune!

Uli Feller

Hör mal …

oder Geburtstag an Palmsündag

“Wenn ich die Glocken läuten höre, fühle ich mich geborgen und meiner Heimat ein Stückchen näher”.

Der Heimat- und Bürgerverein möchte allen Aschendorfern, die sich aufgrund der Corona-Krise nicht persönlich treffen können, dieses Gefühl schenken und so ein Zeichen der Verbundenheit aufgreifen, das die Kirchen weltweit nutzen, um den Menschen Trost und Zuspruch zu spenden.

Wissenswert:

1984 veröffentlichte unser leider schon verstorbenes Vereinsmitglied Dieter Simon in den Aschendorfer Heimatblättern einen zweiteiligen Aufsatz zur Geschichte der Glocken von St. Amandus, in der er die Geschichte aller Glocken nachzeichnet. In dieser Zeit, kurz vor Ostern, soll eine Glocke besonders betrachtet werden: Die Uhrglocke.

Simon zitiert Pastor Muke, der lange in unserer Pfarrgemeinde gewirkt hat (1922-1951) und 1924 eine Darstellung über unsere Glocken publiziert hat:

“Die drittgrößte, 300 Pfund schwere Glocke mit unterem Durchmesser von 1,20 Meter, Uhrglocke genannt, weil darauf die Uhr die vollen Stunden schlägt, ist die älteste von allen. Ohne Figuren enthält sie in gotisierenden Majuskeln die Inschrift: “+Anno Domini MCCCVII in Aschendorf in Dominica Palmarum me fudit Johannes in honorem B.V. Mariae”. (“Im Jahre des Herrn 1307 hat mich in Aschendorf am Palmsonntag gegossen Johannes zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria.”) Darunter sieht man die Reste einiger Buchstaben, die nach der Glockenkunde von Walter die Namen der vier Evangelisten bedeuten sollen. In seiner Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg schreibt Willoh im Band V Seite 156 bei der Beschreibung de Glocken von Löningen: “Nieberding sagt an einer Stelle in einem hinterlassenen Manuskript: 1307 wurde zu Aschendorf die 3. Glocke gegossen, welche jetzt die älteste im Niederstift ist, zwei zu Löningen und zwei zu Molbergen sind fast ebenso alt.”

Bei dem Glockenguß in Aschendorf im Jahre 1307 ist also außer der Glocke für Aschendorf auch eine für Löningen gegossen worden. Da diese aber ebenso wie die gleichalten Glocken in Molbergen umgegossen sind, so kann Aschendorf sich rühmen, die älteste Glocke im ehemaligen Niederstift, d.h. Emsland, Hümmling und Oldenburger Münsterland zu besitzen. Der Volksmund weiß auch noch genau den Ort des Glockengusses zu bezeichnen, indem er die Gärten in der Kirchhofstraße “de Glockengoeren” nennt.”

Wenn Sie mehr über die Geschichte Aschendorfs erfahren wollen, so schmökern Sie doch ein wenig in den Aschendorfer Heimatblättern.