Archäologie fasziniert! Diese Aussage können wir gewiss über das Leben von Dr. phil. Dieter Glatthaar stellen, der dem Heimat- und Bürgerverein Aschendorf (Ems) e. V. (HBV) viele Jahre freundschaftlich und mit reichem Wissen verbunden war und am 14. Oktober 2019 unerwartet im Altervon 79 Jahren verstorben ist.
Der akademische Oberrat, den es nach seiner beruflichen Tätigkeit am Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum nach Papenburg gezogen hat, hat sich hier keineswegs zurückgezogen, sondern im Gegenteil aktiv, ja geradezu leidenschaftlich, an aktuellen Themen seines Fachgebiets beteiligt und ist als Autor und Mitautor vieler Beiträge zu archäologischen Themen hervorgetreten, die in der Fachliteratur erschienen sind und stets auch Eingang in die Tagespresse gefunden haben. Seine Professionalität zeigte sich auch in der gern gesehenen Unterstützung des Niedersächsischen Amtes für Denkmalpflege und privater Fachunternehmen bei Ausgrabungen in Aschendorf und dem regionalen Umfeld.
Als langjähriger Mitautor der „Aschendorfer Heimatblätter“, einer inzwischen in 56. Ausgabe erschienenen Publikation des HBV, hat er es in vielen Beiträgen verstanden, die Leserschaft mit Themen seiner lokalen Forschungsarbeit vertraut zu machen, ohne sie indes fachlich zu überfordern. Dr. Dieter Glatthaar war davon beseelt, an einer Vielzahl von Grabestellen die unter der Erdoberfläche verborgenen Spuren aufzufinden, sie zu deuten und anschaulich zu dokumentieren.Er verstand es darüber hinaus aber auch, dem Leser andereThemen tiefgründig, fundiert und mit profundem Wissen nahezubringen, wie es ihm auch in einem seiner letzten Artikel gelungen ist, in dem er die Wolfsproblematik aus lokaler Sicht thematisierte.
Bescheiden im Auftreten, aber als konsequenter Verfechter seines Fachgebiets beklagte er gelegentlich den Umgang mit dem archäologischen Erbe.
Wir danken Dieter Glatthaar für seine verlässliche Freundschaft, seine stete und uneigennützige Mitarbeit, manche Anregung und Einsicht, aber auch für lebendige Diskussionen und nicht zuletzt für seine aus einem breiten Wissensspektrum geschöpften Ratschläge.
Wir werden Dieter sehr vermissen und ihn in dankbarer Erinnerung behalten.
Unser persönliches Mitgefühl und das des HBV gilt seiner Familie.
Requiescat in pace.
Gerd Harpel Hans-Ulrich Feller
Vorsitzender stv. Vorsitzender