Erstmals nach langer Zeit wieder Mai(käfer)gang

IMG_0140In Anlehnung an eine Formulierung von Wilhelm Busch lautet einer der jüngsten Beschlüsse des HBV, dass der Mensch mal gehen muss. Die mehrdeutige Formulierung ist aber nicht im Hinblick auf die demographische Entwicklung im Verein zu werten, sondern meint naheliegender einen gemeinschaftlichen Spaziergang durch die aufgrünende Natur. Damit lebt im Verein die seit Jahren nicht mehr geübte Tradition des Maigangs wieder auf. Dass der Beschluss dazu bei den Mitgliedern auf positive Resonanz stösst, zeigt die Teilnehmerzahl von rund dreißig Personen, die der Einladung folgten. Der günstig gelegene Vorabend des Himmelfahrtstages als Veranstaltungszeitpunkt und das sonnige Abendwetter führten mit dazu, dass sich über die angemeldete Zahl TeilnehmerInnen hinaus etliche weitere spontan zur Teilnahme am Spaziergang oder dem anschließenden Grillabend im Heimathaus einfanden.

Der Vorsitzende Gerd Harpel stimmte die Wandergruppe mit einem Marschierschluck ein. Sein Stellvertreter Hans-Ulrich Feller präsentierte der Gruppe anlassgerecht einen Maikäfer, den er kurz vorher zufällig auf seiner Hauszufahrt vor einem möglichen Ende unter einem Autoreifen bewahrt hatte. Unter dem Beifall aller entließ er ihn am Heimathaus in die gefahrlosere Freiheit einer Buchenhecke. Beim Anblick des Käfers fühlten sich viele in längst vergangene Kindheitstage zurückversetzt, in denen die gemütlichen Brummer sie bereits faszinierten. Manch einer erinnerte sich dabei auch des bekannten Kinderreims “Maykäfer, flieg! Der Vater ist im Krieg. Die Mutter ist in Pommerland, und Pommerland ist abgebrannt.” Dass dieser Spruch aus der ersten deutschen Sagensammlung überliefert ist, die im Jahre 1800 mit dem Titel “Volcks-Sagen” von dem deutschen Theologen, Schriftsteller und Erzählforscher Johann Karl Christoph Nachtigal unter dessen Pseudonym Otmar veröffentlicht wurde, dürfte allerdings weniger bekannt sein.

Ziel des frühabendlichen Spaziergangs war nach einem kurzen Abstecher in den Taxusgarten von Gut Altenkamp ein in diesem Jahr von Schülern der Heinrich-Middendorf-Oberschule neu aufgeforstetes Waldstück am Kollmannsweg, das in der Weiterentwicklung und mit forstfachlicher Pflege später als Naherholungsgebiet dienen soll.

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Auf dem Rückweg legten die TeilnehmerInnen des Maispaziergangs auf dem Anwesen der Heimatfreundin Margret Jansen einen kurzen Zwischenstopp ein, bevor sie später am Heimathaus von Hans Koop am Grill in Empfang genommen wurden. Bei Grillwurst, Salaten und den passenden Getränken klang der Abend dort in geselliger Runde aus. Für das leibliche Wohl hatten dankenswerter Weise einige Damen gesorgt, während Anni Eiken und Annelen Feller in bewährter Weise den Ablauf in der Küche regelten.

Am Schluß des Beisammenseins kündigte Gerd Harpel, ebenfalls sichtlich froh über den Zuspruch, den die Veranstaltung fand, mit Dank an die Teilnehmerrunde für 2016 eine Fortführung an. In Erinnerung an das geschilderte Maikäfererlebnis könnte die Veranstaltung als “Maikäfergang” in die Annalen des Vereins eingehen, künftig allerdings bei einer kleinen Kostenbeteiligung, auf die diesmal zum Neustart verzichtet wurde. Empfehlend merkte der Vorsitzende an, dass Anmeldungen die Organisation erleichtern und bat darum, davon künftig auch Gebrauch zu machen.

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